Unsichtbar

In der Traumdeutung deutet Unsichtbarkeit oft darauf hin, dass der Träumende sich entweder vor eigenen Einsichten scheut oder vor etwas flieht, das er lieber vergessen möchte. Es gibt zwei Hauptarten, wie dieses Motiv im Traum erscheinen mag. Erstens wird der Träumende von anderen Traumfiguren ignoriert, was seine Gefühle der Missachtung im wirklichen Leben widerspiegelt. Zweitens empfindet der Träumende ein Gefühl der Freiheit, da er glaubt, niemand würde ihn beobachten oder bewerten. Solche Träume treten oft auf, wenn jemand das Gefühl hat, in der Wachwelt unbedeutend zu sein, und sie dienen als Ausgleich. Dabei sollte man sich daran erinnern, dass jedes Leben Bedeutung hat und es ratsam ist, mehr Interesse an anderen als an sich selbst zu zeigen.

Psychologisch gesehen bedeutet die Wahrnehmung von Unsichtbarkeit im Traum, dass man das Gesehene akzeptieren sollte, ohne es sofort zu deuten. Eine unsichtbare Traumfigur könnte den “Schatten”, einen verborgenen Teil unserer Psyche, repräsentieren. Das Gefühl der Unsichtbarkeit, oft durch eine metaphorische Tarnkappe dargestellt, könnte auch eine Botschaft sein, sich nicht zu sehr hervorzuheben. Historisch glaubten die alten Ägypter, dass man durch Unsichtbarkeit in Träumen bösen Klatsch vermeiden würde.

Spirituell steht Unsichtbarkeit für das, was schwer zu definieren oder greifbar ist.

  • Traum von völliger Unsichtbarkeit: Dies deutet oft auf das Gefühl hin, übersehen oder ignoriert zu werden. Es kann den Wunsch ausdrücken, sich von bestimmten Situationen oder Verantwortlichkeiten im wirklichen Leben zu entfernen. Furcht vor zu viel Aufdringlichkeit und Nähe zu anderen Menschen. Man möchte einfach unsichtbar sein, dann kann man handeln wie man will und ist vor seinen Feinden geschützt. Schlechte Gesellschaft sollte man meiden, die einem sonst großen Schaden zufügt. Man ist aktuell vor Klatsch und Tratsch geschützt.
  • Teilweise Unsichtbarkeit: Wenn nur bestimmte Teile des Körpers unsichtbar sind, spiegelt dies vielleicht Unsicherheiten über diese spezifischen Körperteile oder die damit verbundenen Fähigkeiten wider. Im Wachleben besteht jetzt die Gefahr, dass Fehlentscheidungen getroffen werden, von denen man glaubt, dass diese nicht entdeckt werden.
  • Unsichtbarkeit durch eine Tarnkappe: Ein Umhang oder ein anderes Objekt verleiht Unsichtbarkeit. Dies kann das Bedürfnis nach Schutz oder das Verlangen, sich zu verbergen oder seine wahren Gefühle und Absichten im Wachleben zu verstecken, repräsentieren. Hier schwingt die Hoffnung mit, eine Handlung zu vollziehen, die man unbeobachtet ausführen kann. Dies ist aber ein Trugschluss.
  • Durch Wände gehen: Neben der Unsichtbarkeit kann diese Fähigkeit das Gefühl vermitteln, nicht von physischen Barrieren oder emotionalen Grenzen eingeschränkt zu werden. In einigen Kulturen ist es auch ein Zeichen dafür, dass in der Nacht die Seele den Körper verlässt und nicht von Materie beeinflussen wird.
  • Von anderen durchschaut werden: Auch wenn man sich unsichtbar fühlt, bemerken oder reagieren einige Menschen im Traum auf die Anwesenheit des Träumenden. Dies ist eine Ankündigung, dass einige Menschen mehr wissen, als es einem lieb ist.
  • Freude an der Unsichtbarkeit im Traum: Das Gefühl, unsichtbar zu sein und dabei Freude zu empfinden, kann die Befreiung von sozialen Erwartungen oder das Bedürfnis nach einem Moment der Abgeschiedenheit und des Rückzugs ausdrücken. Im Wachleben fühlt man sich eher überwacht und eingeengt. Die Unsichtbarkeit im Traum ist der Wunsch, sich dieser Überwachung zu entziehen.
  • Frustration über die Unsichtbarkeit: Man möchte gesehen werden, wird es aber nicht. Dies kann für entgangene Chancen, Nichtanerkennung oder das Verlangen nach sozialer Interaktion stehen. Im Wachleben wird aktuell man eher ignoriert. Mitmenschen übersehen die wahre Persönlichkeit des Träumenden.